






Der Barranco de Ruíz y Tigaiga
Nicht nur der Barranco (die Schlucht) Ruiz und Tigaiga, sondern das gesamt Gebiet, ist ein Naturschutzgebiet im Norden Teneriffas. Ganz genau heißt dieses schöne Ökosystem
Paisaje Protegido de Campeches, Tigaiga y Ruíz.
Zum Start der Wanderung parkten wir an der Landstraße TF 5 von Icod de los Vinos Richtung Puerto de la Cruz. In einer Ausbuchtung gibt es wenige Parkplätze und einen Picknickplatz mit Grills. Am Wochenende öffnet auch ein kleiner Kiosk (Guachinche) und wir haben uns nach der Wanderung sehr über leckere Tapas und ein kühles Radler gefreut.
Dieses Naturschutzgebiet trägt den schönen Namen Sitio de Interés Científico (SIC). Das bedeutet ein sensibles ökologisches Gebiet mit besonderem wissenschaftlichen Interesse. Davon gibt es auf Teneriffa sechs, die eine besonders schützenswerte endemische Flora oder Fauna aufweisen.
Hier im Barranco de Ruíz sind das beeindruckende Basaltformationen, Trachybasalte, Höhlen und Tunnelformationen, in denen fast alle hier auf der Insel vorkommenden Raubvögel nisten. Wir beobachteten tatsächlich auch die Turmfalken, Bussarde und Lorbeertauben, außerdem kann man u.a. Schleierohreulen, Kauze und Falken, sowie endemische Fledermausarten finden.
Außerdem begleiten einen bei dieser Wanderung ständig die alten Galerien oder Wasserleitungen querfeldein in steilem auf und ab.
Der Einstieg zur Wanderung beginnt unten an der Straße mit einem knackigen Anstieg Richtung dem Barrio (Ortsteil) La Vera. Hier sind wir in der Gemeinde Icod El Alto, also dem „oberen Icod“. Die Vegetation im Barranco Ruiz y Tigaiga ist im Frühjahr beeindruckend. Schon im unteren Bereich wuchern Natternköpfe, Gänsedisteln und Sträucher. Im oberen Teil des Barrancos Ruiz y Tigaiga wächst es immer wilder zu. Lorbeerbäume und Reste von Baumerika, die sogenannte Laurisilva, wuchern grün und satt. Dort kommt niemand mehr hin. Dafür ist es eben ein ausgewiesenes Vogelschutzgebiet. Zurück haben wir den Blick auf den Atlantik, wild und wellig und heute blau und fotogen bei bestem Sonnenschein.
Nach einer guten Stunde kommen wir am Lavadero von La Vera vorbei. Dieser alte Waschplatz ist extra an der Strecke ausgeschildert und wir folgen nun den grün-weißen Markierungen. Wir nehmen den Umweg zur Cafeteria El Arado, die wir bereits von vorherigen Touren kennen. Das ist ein willkommener Stop nach ca. 2h Wanderung und knapp 500 Höhenmetern. Hier sind wir wirklich auf dem Dorf. Landwirtschaft prägt die Landschaft oberhalb der Küste. Mit Blick aufs Meer steigen wir durch Terrassen und Weinberge neben üppiger Blüte wieder Richtung Küste. Am Wegrand wächst der wilde Fenchel, Mangold und der Sauerklee blüht hell in gelb.
Schöner sind die kleinen Wege durch die Terrassen und nicht die geteerte Straße, je nachdem, was euch lieber ist oder einfacher erscheint. Bei komoot sind alle kleinen Pfade durch die Terrassen eingezeichnet. Wir passieren noch schöne Casas Rurales und steigen dann steil auf einem alten Camino Real nach San Juan de la Rambla ab.
Sehr sehenswert ist die kleine Plaza mit der weißen Kirche, natürlich gibt es hier auch eine Bar. Da wir am Sonntag unterwegs sind, treffen wir viele Canarios und Ausflügler, die hier am Meer zu Mittag essen. Die Brandung ist gewaltig und ein toller Kontrast zum grünen Hintergrund. Direkt oberhalb des Steinstrandes gibt es noch kleine, urige Fischlokale.
In die Steilküste ist oberhalb des Meeres ein wunderschöner Küstenweg angelegt. Zurück wandern wir auf und ab an alten Traumhäusern vorbei wieder Richtung Icod de los Vinos. Zum Startpunkt der Wanderung geht es nochmals 150 Höhenmeter steil bergauf Richtung Rastplatz Tigaiga, Ruiz y Campeche. Seinen Namen hat diese schöne Region Teneriffas nach den 3 zusammengefügten Naturschutzgebieten.
Das Wort Tigaiga begegnet uns in Puerto de la Cruz und dem Orotava immer wieder einmal. Es bezeichnet in der Guanchensprache einen hohen Felsrücken zwischen dem Orotavatal und der Westseite der Insel. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort in der Eroberung der Insel durch die Spanier 1496!
Die Wanderung hat uns wieder einmal super gefallen, besonders weil die Nordseite so grün ist. Nur sehr wenige Wanderer sind im Barranco de Ruiz y Tigaiga unterwegs. Insgesamt waren wir auf den ca. 10km, 650 Höhenmetern auf- und ab, knappe 5 Stunden unterwegs. Wir freuen uns sehr auf eure Kommentare und Zuschriften , wie ihr die Tour erlebt habt.
Viel Spaß auf euren Wanderungen und immer ruhigen Fußes unterwegs sein!
Sonnige Grüße Steffi
Eine abwechslungsreiche Wanderung! Startet es zwar gleich mit einem richtigen Anstieg, macht es Spaß sich immer mal umzudrehen und mit Blick auf rauschende Brandung festzustellen, wie schnell man an Höhe gewinnt, zugleich beeindruckt von Felsformationen, üppiger Vegetation und Schlucht.
Nach dem Dorf La Vera, kann man sich am Ausblick auf San Juan de la Rambla und Küste gar nicht satt sehen, einfach ein herrlicher Abstieg. Der Ort selbst, zeigt auch wieder die nette und ursprüngliche Seite von Teneriffa.
Der Rückweg direkt am Atlantik entlang, zurück zum Ausgangspunkt ist einfach nur schön, der Mix dieser Wanderung ist optimal und super kurzweilig. Vielen lieben Dank, war wieder ein toller Tag!
Liebe Simone, danke dir, dass du dabei warst.
Wir freuen uns, dass du unseren Teneriffa Wander Blog liest. Es war ein sehr schöner Tag mit bestem Wetter auf der Nordseite der Insel, jederzeit wieder mit dir!
Bis zum nächsten Mal, liebe Grüße von
Steffi & Lothar