Eine der Highlight Wanderungen im Teide Nationalpark ist die Wanderung zum Pico Viejo auf 3.134 m Höhe. Dieser Vulkan ist der zweithöchste Gipfel im Nationalpark.
Gerade im Winter, wenn der Teide-Gipfel und die Wanderwege auf der Nordseite gesperrt sind, ist diese Wanderung eine echte Alternative.
Sehr abwechslungsreich und schön ist der Aufstieg zum beindruckenden Krater. Der Pico Viejo oder auch „Chahorra“ genannt, befindet sich auf der Südwestseite des Teide. Zusammen mit dem Teide bildet er den sogenannten Stratovulkan. Hier ereignete sich 1798 der letzte und große Vulkanausbruch innerhalb des Nationalparkes. Der Krater des Pico Viejo hat einen Durchmesser von 800 m und ist bis zu 250 m tief.
Vom 9. Juni bis zum 14. September 1798 fand an seiner Flanke ein Ausbruch der Stärke 3 des Vulkanexplosivitätsindex statt. Dabei entstanden die Krater der „Narices del Teide“ (die Nasenlöcher des Teide) und es wurde ein ausgedehnter Lavastrom produziert.
Start der Wanderung zum Pico Viejo
Der schönste und gut ausgeschilderte Wanderweg zum Pico Viejo startet an den Roques de García. Diese Rundwanderung um die berühmte Felsformation haben wir bereits hier beschreiben.
Zunächst geht es direkt rechts auf dem Weg Nr. 3 entlang der Felsen und des „Finger Gottes„. Schon bald habt ihr das Ziel der heutigen Wanderung, den Pico Viejo, im Blick. Am Ende der Felsen zweigt hier der Wanderweg Nr. 9 ab.
Ab sofort geht es nur noch bergauf. Mal gemäßigt, mal steiler steigt man über verschiedenste Lavaströme dem Gipfel entgegen. Teilweise sind diese hier wie in einem Sandwich geschichtet. Das habe ich noch nie so auf der Insel gesehen. Danach kommen sandige Kuhlen zwischen den endemischen Teide-Ginsterbüschen, dem „Retama del Teide“.
Nach gut 3 Stunden kommen wir oben am schwarzen Krater an. Schneereste zieren diesen beeindruckenden Vulkan noch im April und wir haben eine gigantische Rundumsicht. Der tiefe Krater lässt erahnen, was sich hier Ende des 18. Jahrhunderts abgespielt hat. Über 3 Monate spuckte der Vulkan, ähnlich des Ausbruchs auf La Palma im letzten Jahr. Glücklicherweise war Teneriffa aber damals noch nicht so dicht besiedelt. Außerdem bremsten die Ränder der Caldera den breiten Lavastrom.
Abstieg vom Pico Viejo
Die Rast und der Fotostopp oben auf dem Pico Viejo tun gut! Der Blick auf den Teide und sein Amphitheater, den gesamten Nationalpark, ist umwerfend. Denn nun kommt der mühsame Abstieg zurück zum Startpunkt. Wir empfehlen auch diesen Wanderweg wieder zurück zu nehmen. Die andere, meist weglose Variante zur Straße TF 38 ist sehr anstrengend.
Wir immer lässt sich der Aufstieg leichter gehen und auf dem gerölligen Abstieg vom Pico Viejo sind Wanderstöcke unbedingt zu empfehlen! Die Gehzeit hiunter ist nicht viel weniger, dafür haben wir immer wieder tolle Blicke auf die Cañadas und den Teide Nationalpark: die unterschiedlichsten Farben leuchten. Mal hell, ocker- oder rostfarben, dann wieder schwarz und grau. Schöner geht nicht!
Wir sind froh, als wir die Stricklava kurz vor den Roques wieder erreichen und freuen uns auf eine Cafépause auf der Terrasse des Hotels Parador de las Cañadas del Teide.
Die Wanderung auf den Pico Viejo ist 11 km lang mit knapp 1.000 Höhenmeter Auf- und Abstieg und wir planen mindestens 6 Stunden ein.
Achtung: Im Sommer brennt die Sonne den ganzen Tag, durch die dünne Höhenluft benötigt man mehr Trinkwasser als gedacht. Eine ideale Wanderzeit sind die Monate Mai und Juni, wenn die Teide-Flora in allen Farben blüht!
Viel Spaß auf der Wanderung zum Pico Viejo wünscht euch Steffi.