Wanderung von El Molledo zur Finca Quemada
Diese Wanderung im Teno-Gebirge ist nicht sehr bekannt, aber immer wieder schön. Kaum ein Wanderer begegnet dir hier, obwohl das Teno-Gebirge im Westen Teneriffas ein sehr bekannntes Wanderziel ist.
Der Beginn der Wanderung war eigentlich gut ausgeschildert direkt am Ortseingang von Santiago del Teide. So kannten wir die Wanderung über El Molledo zur Finca Quemada und über den Risco Blanco.
Achtung: Dieser Einstieg ist momentan gesperrt!
Der Bau der neuen Autobahn schreitet voran und hinter Santiago del Teide ist nun ein tiefer Graben. Deshalb kannst du das Auto am besten gleich in El Molledo an der kleinen Kirche parken. Nun folgst du dem gelb-weiß markierten Wanderweg. Zu Beginn geht es erstmal bergauf und entlang des Hangs. Alte gepflasterte Wege zeigen, dass das Gebirge früher bewohnt und bewirtschaftet war.Wie rau muss das Leben hier im Teno-Gebirge gewesen sein, nur um das lebensnotwendige Essen anzubauen. Wir kommen an einem alten Waschplatz und einer Gedenkstätte (kleinen Ermita) in einer Höhle vorbei. Immer wieder wanderst du jetzt an alten Mäuerchen und Terrassen vorbei, alles natürlich längst aufgegeben.
Der alte Weg wurde tatsächlich angelegt und in den Felsen gehauen, um auf dem Felsplateau oberhalb der Steilküste eine Finca anlegen zu können. Nach ca. 1,5 Stunden Aufstieg haben wir es geschafft:
Wir sind an der „Finca Quemada“ angekommen. Die Aussicht ist grandios! Wir machen Pause und genießen die Blicke nach La Gomera und La Palma. Zurück schauen wir auf das Tal, El Molledo und nach Santiago del Teide. Hinunter blicken wir in die tiefen Schluchten bis ans Meer. Außerdem sehen wir den Gala oberhalb von Masca, die Passtraße und die Finca de Guergues.
Finca Quemada
Hier oben ist eine Art Hochplateau oder Kamm, wo einst Bauern lebten. Die Ruinen dieser Finca stehen noch. Mühsam ging es früher auf den alten Wegen von El Molledo zur Finca Quemada. Dies bedeutet, „der verbrannte Bauernhof“. Ob diese Finca tatsächlich irgendwann abbrannte, haben wir nicht herausbekommen. Die Ruinen verdeutlichen aber nochmal, wie einsam und karg das Leben hier gewesen sein muss.
Rückweg über den Risco Blanco
Verlässt du diesen Platz, geht der Abstieg zunächst recht steil über den Risco Blanco. Das ist ein schmaler Bergkamm und felsiger Weg. Wir erinnern uns an die Wanderungen und die tollen Beschreibungen von Irmgard von MundI Roth. Ich zitiere:
„Der Risco Blanco, auch Chimayachi genannt, ist einer der eigenartigsten geologischen Bereiche in dieser Zone. Es handelt sich um einen vulkanischen Dom, der aus einer so zähen Lava entstand, dass diese – anstatt auszufließen – sich rund um den Riss, aus dem sie an die Oberfläche trat, ansammelte. Wegen ihrer chemischen Zusammensetzung entstand beim Erkalten eine Phonolith genannte Gesteinsart. Dieser Name bezieht sich auf den metallischen Klang, den sie abgibt, wenn man mit den Fingerknöcheln darauf klopft.“
Schöner kann man das nicht beschreiben.
Wir machen viele Fotos, genießen die Sonne und den wolkenlosen Himmel. Beim Abzweig zum Barranco Seco denken wir an die lange Wanderung zurück. Der Abstieg zum Meer ist steil und mühsam. Dazu schrieb ich hier schon vor einem Jahr.
Der Rückweg geht dann gemütlich am Hang zurück. Hier kommt man auf den Wanderweg PR-TF 65 von Santiago del Teide nach Puerto Santiago. Bald sind wir wieder in El Molledo und laufen den Fußweg entlang der Hauptstraße zurück nach Santiago del Teide.
Dauer der Wanderung von El Molledo zur Finca Quemada und zurück: 6,4km, 190Hm bergauf und 200 Hm bergab
Wanderzeit: gemütliche 3 Stunden
Eine andere schöne Wanderung im Teno-Gebirge empfehle ich euch hier. Von Santiago del Teide über das Valle Arriba hinauf zum Gala. Danach wandert ihr weiter nach Masca. Das ist immer wieder eine Lieblingstour von mir. Zu jeder Jahreszeit anders, mal in der Sonne, mal im Nebel – Aussichten garantiert!
Sonnige Grüße zum Wochenende von Steffi
Mit Deinen Wanderbeschreibungen bringst Du immer wieder die Schönheit Teneriffas in die Wohnzimmer und animierst uns zu weiteren Wanderungen. Dankeschön für Deine Berichte🙏
Vielen Dank liebe Elisabeth, besonders für die schönen Fotos! An dich und Freya herzliche Grüße und bis zum nächsten Mal
Steffi